Neuraltherapie
Den Organismus in die Balance (zurück)bringen
Die Neuraltherapie gehört zu den natürlichen Regulations- und Umstimmungsverfahren. Sie beruht auf der Vorstellung, dass Krankheitsprozesse über vegetative Nervenbahnen, die als Verbindung zwischen Körper und Seele gelten, beeinflusst werden können. Unser Ziel ist es, mit Hilfe eines Lokalanästhetikums Fehlfunktionen des Organismus behandeln zu können. Auch hier erarbeiten wir durch ein ausführliches Anamnesegespräch eine individuelle Therapie.
Gegen Schmerzzustände
Die Therapieform blickt auf eine neunzigjährige Geschichte zurück. Sie wurde von den Ärzten Ferdinand und Walter Huneke entwickelt und wird sowohl bei akuten als auch chronischen Schmerzzuständen angewandt. als lokale Therapie direkt an den schmerzhaften Strukturen angewandt. Dazu wird ein Lokalanästhetikum verwendet; die Applikation der Substanzen mittels feinster Nadeln ist ausgesprochen gut verträglich.
Ein kurzer Exkurs: Headsche Zonen und Segmenttherapie
Die Headschen Zonen sind Bereiche der Haut, deren Nerven jeweils mit einem Abschnitt des Rückenmarks korrespondieren. Schmerzempfindungen können aufgrund dieser Verbindung auf die betreffenden Abschnitte der Haut übertragen werden (übertragener Schmerz). Über die Headschen Zonen können wir mit Hilfe der erweiterten Segmenttherapie insbesondere die Organe, aber auch Muskeln, Haut und Knochen indirekt beeinflussen. Die Segmenttherapie beinhaltet die bereits angesprochene Injektion der Anästhetika, deren Wirkung über das vegetative Nervensystem „vermittelt“ wird.
Indikationen:
- Myofasziale Triggerpunkte (punktuelle Verhärtungen in den Muskeln/Muskelfaszien)
- schmerzhafte Sehnenansätze, Bänderdehnungen (Supraspinatussehne, Achillessehne, Patellasehne, Bänder des Kreuzbeines)
- Muskelverletzungen, Muskelschmerzen
- Gelenkschmerzen bei Arthrose (betrifft die Kapsel und die gelenkumgebende Muskulatur)
- ISG-Blockaden ((Kreuzbein-Darmbein-Gelenk, Iliosakralgelenk, ISG)
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Tinnitus
- Postoperative Zustände
- Narben
- Weitere Einsatzbereiche liegen insbesondere in der Internistik sowie der Gynäkologie
Störfeldtherapie
Der wichtigste Einsatzbereich der Neuraltherapie ist die Störfeldtherapie. Störfelder sind chronische Entzündungszustände, die sich beispielsweise in Nasennebenhöhlen, den Kieferhöhlen oder in Narben befinden. Achtzig Prozent der Störfelder befinden sich im Kopf, allen voran im Mundraum. Generell kann allerdings jede Stelle des menschlichen Körpers zu einem Störfeld werden. Diese Zonen sind klinisch stumm und stellen für den Betroffenen häufig kein Problem dar. Dennoch wird unabhängig davon das Nervensystem ständig gereizt und in der Folge der Körper durch den Sympathikusnerv in Alarmbereitschaft versetzt. In letzter Konsequenz gerät der Organismus unabhängig von körperlicher Belastung und psychischer Anstrengung immer wieder in unklare Schmerzzustände, ohne dass eine Ursache offensichtlich ist.
Störfelder sind:
- Narben (Dammschnitt, Narbe nach Mandelentfernung, Kaiserschnitt, Blinddarm, OP-Narbe, usw.)
- Traumata als Folge von Stürzen, Unfällen
- Zahnbehandlungen (wurzelkanalbehandelte Zähne, Zahnextraktionen, Füllungen, amalgamentfernte Zähne)